Berufsorientierung in der Waldschule

In der Waldschule hat  die Berufsorientierung einen besonders hohen Stellenwert. Wir haben uns vorgenommen, die Schüler nicht nur fachlich auf das Berufsleben vorzubereiten, sondern ihnen auch Hilfe und Unterstützung auf ihrem Weg durch den Dschungel der Berufswahl zu geben. Wir bemühen uns neben theoretischen Über-legungen hilfreiche Informationen zu geben und den Praxisbezug herzustellen.

Damit das Nachdenken über die Zukunft langsam wachsen kann, beginnen wir bereits in Klasse 5/6 mit ersten Zusammenhängen und Kenntnissen über Berufe früher, heute, hier und anderswo. Berufe von Eltern oder Verwandten werden thematisiert. Sie werden von den Kindern selber vorgestellt, Eltern werden in den Unterricht eingeladen und berichten über ihren Beruf oder es gibt Exkursionen in z.B. in der Aktivwoche zur Feuerwehr u.ä..

Im Workshop „Kinderarbeit“ (im Museum Zinkhütter Hof) wird das Leben von Kindern vor 200 Jahren nachvollzogen und bestimmte Arbeitsvorgänge werden nachgestellt und die Kinder sollen aktiv und spielerisch erleben, welche Arbeiten Kinder damals verrichteten.


Im 7. Schuljahr ist der Besuch der „Zukunftswerkstatt“ im Zinkhütter Hof ein fester Bestandteil unseres Konzeptes. Durch praktische Übungen werden  hier die eigenen Stärken und Schwächen erfahrbar gemacht. Dies ist auch eine erste Vorbereitung auf die Potentialanalyse, die im folgenden Jahr eine Pflichtveranstaltung ist. Im Unterricht führt die Unterrichtsreihe „Berufsträume- Traumberufe“ dies weiter. Auf dem girls‘ und boys‘ day können  schon erste Traumberufe angeschaut werden und besprochen werden, dass es nicht nur die rollenspezifischen Berufe gibt.


In der Jahrgangsstufe 8 geht es dann richtig los. Dieses Jahr ist von vielen praktischen Erfahrungen geprägt. Zunächst wird der Berufswahlpass eingeführt, ein Ordner, in dem alle individuellen berufswahlspezifischen Unterlagen gesammelt werden. Dieser Ordner begleitet die gesamte Berufswahlorientierung bis zum Eintritt in Ausbildung oder Studium.

Eine Potenzialanalyse, bei der Stärken und Schwächen der einzelnen Schüler detailliert herausgearbeitet und besprochen werden können sowie eine sich anschließende Berufsfelderkundung, (3-tägig) in denen Tätigkeiten verschiedener Berufsfelder ausprobiert werden, bieten eine optimale Vorbereitung für das zweiwöchige Praktikum, das sich am Ende des zweiten Halbjahres anschließt.  Die Berufsfelderkundung kann auch trägergestützt wahrgenommen werden. Die Wahl des Praktikumsplatzes kann gezielter erfolgen, da man schon eine Menge Erfahrungen über sich selber gesammelt hat. Vorbereitet wird dieses Praktikum im Deutschunterricht mit dem Thema „Bewerbungsschreiben“ und im Fach Arbeitslehre-Wirtschaft.

 

Nach dem Praktikum dürfen die „Profis“ der 8. Klassen ihr Wissen und ihre Erfahrung mit Hilfe von Präsentationen zu Beginn des 9. Schuljahres an die nächste Jahrgangsstufe weiter geben. Hierbei wird schon deutlich, wer seine Berufsrichtung gefunden hat und wer sich anders orientieren muss.


Im 9. Jahrgang wird es ernst, denn zum Ende dieses Schuljahres müssen viele Schüler wissen, wohin die Reise geht. Verwaltungen und Banken suchen ihre Auszubildenden bereits ein Jahr vor dem Ausbildungsbeginn. Die Weichen für den Schulabschluss werden gestellt, es muss klar sein, ob man die Oberstufe oder ein Berufskolleg besucht oder ob man eine duale Ausbildung anfängt.

Um die Schüler/innen bei ihrer Entscheidung zu unterstützen, werden in der Schule Beratungstermine durch den Berufsberater der Agentur für Arbeit angeboten.  Eltern sind ebenfalls zu diesen Sprechzeiten herzlich eingeladen. Neben den Schüler/innen werden auch die Eltern auf Informationsabenden über den Berufsfahrplan und Möglichkeiten, ihre Kinder bei der Berufswahl zu unterstützen, informiert.

 

Die Aktivwoche dieses Schuljahres steht unter dem Motto „Berufsorientierung“. Alle Klassen besuchen das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Aachen, nehmen an einem Bewerbungstraining der Sparkasse teil und besuchen einen  Betrieb im Umkreis der Schule.

 

Ein weiteres, dreiwöchiges Schülerbetriebspraktikum zum Ende des 1. Halbjahres soll den Berufswunsch festigen, vielleicht sogar schon die Aussicht auf einen Ausbildungsplatz nach sich ziehen.

 

 

Besuche der jährlich stattfindenden Berufs- und Ausbildungsmesse „ZAB“ oder der „Gesundheitsberufemesse“ in Aachen  sowie die „Stolberger Nacht der Ausbildung“ gehören ebenfalls zum festen Programm der Waldschule.

 

Zudem arbeiten wir mit der Handwerkskammer zusammen, indem eine „Bildungslotsin“ Schülerinnen und Schüler, die im Handwerk Fuß fassen wollen, unterstützt. Durch Kontakte zu Firmen und Beratungsgespräche kann eine individuelle Unterstützung erfolgen und Beratung findet auch innerschulisch statt.

 

Für Schülerinnen und Schüler, die bei dem Weg ins Berufsleben unterstützt werden wollen, gibt es die Möglichkeit durch Berufseinstiegsbegleiter, die auch zu Beginn der Ausbildung noch unterstützen, individuelle Hilfe zu bekommen.

 

Die Verbraucherzentrale informiert die Jahrgänge 9 und 10 über Vertragsrecht und den Umgang mit Geld.

Zum Halbjahresende führen wir mit Unterstützung unserer Kooperationspartner und anderer Betriebe ein Bewerbungstraining durch, bei dem Bewerbungsgespräche simuliert und anschließend analysiert werden. Viele Schüler empfinden dies als sehr hilfreich, eine solch „nervenaufreibende“ Situation schon einmal vor dem Ernstfall in der Schule geprobt zu haben.


Im 10. Schuljahr werden die Sprechzeiten bei der Agentur für Arbeit weiter geführt.

Gegen Ende des 1. Halbjahres findet für die Schüler/innen, die die formalen Bedingungen für den Besuch der Oberstufe erfüllen, ein Oberstufenvorbereitungspraktikum statt. Für alle anderen besteht die Möglichkeit eines freiwilligen Praktikums in den Ferien oder ausnahmsweise in der Schulzeit, wenn dies für einen Ausbildungsplatz zwingend notwendig wäre.

Unterstützung beim Anfertigen der Bewerbungsunterlagen bieten der Berufsberater und alle Deutsch- bzw. Arbeitslehre-Wirtschaftslehrer/innen an.

 


Auch in der Sekundarstufe II gibt es viele Beratungs- und Informationsangebote zur Studien- und Berufswahlorientierung. Ziel in der Oberstufe ist es, den Schüler/innen Orientierung zu geben und Angebote zu vermitteln, die sie befähigen, sich selbständig auf den Weg zu machen. So können sich alle Oberstufenschüler/innen freistellen lassen, um Informationstage zu speziellen Ausbildungs- und Studiengängen  zu besuchen. Aktuelle Termine der Betriebe, Hochschulen und Universitäten aus dem euregionalen Bereich werden im Oberstufenbereich ausgelegt. Regelmäßig helfen die monatlich angebotenen Termine des Berufsberaters, einen geeigneten Arbeitsbereich in den Blick zu nehmen. Weitere individuelle Beratungen und Orientierungspraktika an Hochschulen und in Betrieben sind möglich. Außerdem besteht die Möglichkeit, in einzelnen Fächern gezielte Exkursionen oder Betriebsbesichtigungen durchzuführen oder in Absprache Haus- und Facharbeiten zu beruflichen Themen zu schreiben.Unterstützende Impulse erhalten die Schüler durch spezielle Berufsorientierungstage, beginnend mit zwei einführenden Tagen im 11. Jahrgang (EF) sowie einem Informationsabend für Eltern und Schüler/innen gemeinsam mit dem zuständigen Berufsberater und dem Verein „Arbeiterkind“.

 

In der EF findet ein zweiwöchiges Orientierungspraktikum statt, das anknüpfend an das Patenprojekt im Fach Pädagogik insbesondere soziale Berufe in den Blick nimmt, aber auch in allen anderen Berufsfeldern möglich ist.


Im 12. Jahrgang (Q 1) bieten wir allen Schüler/innen Gelegenheit zu einer Potenzialanalyse mit Hilfe eines „Selfassessment“-Programms, das beispielhaft für weitere Möglichkeiten der eigenständigen und kostenlosen Nutzung ähnlicher Internetprogramme zur Selbsteinschätzung steht. Anschließend besteht die Möglichkeit einer individuellen Beratung durch Berufs- und Studienberater. Am zweiten Tag stellen externe Referenten beispielhaft Ausbildungsberufe und Studienmöglichkeiten vor.

 

Ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zum Studium ist das dreitägige Seminar „Fit for study“, in dem Studierwillige der Q 1 erste Kontakte zu Hochschulen knüpfen und ihre eigenen Potenziale für ein Studium kennenlernen und überdenken.


Zu Beginn des 13. Jahrgangs (Q 2) schließt dann die „offizielle“ Berufsorientierung an der Waldschule mit dem Seminar „Schule – und was dann?“ ab. Angebunden an die Sozialwissenschaften-Zusatzkurse findet in der 13/Q2 das „Sowi-Projekt“ statt. Mit dem Ziel, wissenschaftlich und praktisch zu arbeiten, werden in jedem Schuljahr verschiedene Projektthemen entwickelt, in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit selbstständig geplant, durchgeführt und der Schulöffentlichkeit präsentiert. Dadurch werden die Schüler/innen in Projektmanagement, insbesondere in selbstständigem Arbeiten gefördert.

Schüler/innen der Jahrgangsstufe 11-13 nehmen regelmäßig an Angeboten der umliegenden Universitäten, vermittelt über „AntAlive“, teil und zeigen dort, dass sie sich selbstständig und kreativ an wissenschaftlich-technische Herausforderungen wagen.

Ein Konzept zur Weiterführung des Berufswahlpasses in der Oberstufe wird erarbeitet.

 

Dies sind bei Weitem noch nicht alle Angebote unseres Berufsorientierungskonzeptes, denn es gibt noch Vieles, das bei Bedarf und Interesse einzelner Schülergruppen angeboten wird, z.B. die Lernferien NRW, die Präsentation verschiedener Berufe durch große Betriebe in der Region und, und, und. Nicht zu  vergessen ist unsere schulinterne Ausbildungsbörse, die alle zwei bis drei Jahre für die Klassen 8-13 durchgeführt wird.

 

 

Die Berufsvorbereitung der Schüler/innen liegt uns sehr am Herzen. Wir investieren viel Zeit und Engagement in diesen Bereich der Ausbildung. Daher freuen wir uns über jeden Schüler, der uns nach Verlassen der Schule darüber auf dem Laufenden hält, was aus ihm geworden ist.