Nach vierjähriger Pause – bedingt durch die Corona-Pandamie und den Krieg in der Ukraine – besuchte vom 08.09. bis 14.09. eine elfköpfige Schülergruppe der polnischen Schule „II Liceum Ogólnokształcące z Oddziałami Dwujęzycznymi im. Gustawa Morcinka w Rudzie Śląskiej“ aus dem schlesischen Ruda Śląska die Städtische Gesamtschule - Waldschule Eschweiler. Ermöglicht wurde der siebentägige Schüleraustausch durch die finanzielle Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW).
Nach 18-stündiger Busfahrt empfingen die Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 10 bis 13 und ihre
Familien herzlichst die Gäste aus Polen. Für alle TeilnehmerInnen war dies ein spannender Moment, da sie sich bislang nur digital, zum Beispiel per E-Mail-Kontakt, kennengelernt haben.
„Am Anfang war natürlich die Angst, dass man sich nicht verstehen würde, aber diese Angst war dann auch ganz schnell wieder weg.“
(Lilian Wos)
Das diesjährige Programm, auf das sich die TeilnehmerInnen im Vorfeld in ihren Schulen vorbereitet hatten, beschäftigte sich mit dem Thema „Polen und Deutschland - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Europawahljahr 2024“.
Am Montag wurden die Gäste freudig in der Waldschule durch die Schulleiterin Petra Schönwald empfangen. Sie betonte
in ihrer Begrüßung die außerordentliche Bedeutung des Austauschs für die TeilnehmerInnen vor dem Hintergrund der derzeitigen gemeinsamen europapolitischen Herausforderungen. Nach der Führung
durch das Schulgebäude, den Kennenlernspielen und dem gemeinsamen Unterricht bereiteten sich die SchülerInnen in der Schulbibliothek inhaltlich auf die bevorstehenden Ausflüge vor.
„Das beeindruckendste Erlebnis dieser Woche war der Besuch im Europäischen Parlament, das ich bis jetzt nur aus dem
Fernsehen kannte.“
(Emilia Iwińska)
„Die Fahrt nach Brüssel war wirklich sehr schön. Wir haben leckere Waffeln gegessen, das Europäische Parlament besucht und mit der ersten Vizepräsidentin, Sabine Verheyen, gesprochen.“
(Maja Wandzik)
„Durch den Besuch des Parlamentariums und dem Gespräch mit der Abgeordneten habe ich festgestellt, dass unser Leben Dank der EU einfacher ist.“
(Emilia Roszak)
„Wir sollten alle zusammenhalten genau wie die EU.“
(Nele Izanc)
Auch der Aachener Dom und die Altstadt konnten begeistern:
„Das Interessanteste war für mich, wie der Dom restauriert wurde und dass er sich an der Stelle der römischen
Thermalbäder befand sowie die Legenden über Karl den Großen.“ (Karolina Kuberek)
„Die Buntglasfenster waren wunderbar!“
(Olga Balwierz)
Der Besuch der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang stimmte viele Gäste nachdenklich, da sie bereits das KZ Auschwitz
besucht hatten.
„Ich habe nicht gewusst, dass es Orte wie diese gibt.“
(Matylda Mathauschek)
„Mich hat überrascht, wie neutral er präsentiert wurde.“
(Franciszek Leńczyk)
„Es war sehr interessant, wie die NS-Ausbildung in diesem Schulungszentrum aussah. Besuchen Sie diesen Ort!“
(Piotr Pągowski)
Zum 1. Europatag an der Waldschule kamen – im Rahmen der Euregio-Profilschule – zwölf SchülerInnen aus der
Gesamtschule in Stein bei Maastricht zu Besuch, um gemeinsam mit den deutschen und polnischen SchülerInnen in verschiedenen Modulen zum Thema „Wir sind Europa“ zu arbeiten.
„Ich fand, der Europa-Tag war der beste Tag der Woche, da man mit polnischen und niederländischen SchülerInnen
zusammenarbeiten und gemeinsam etwas schaffen konnte.“
(Lilly Marie Moik)
„Es war interessant, wie schnell und einfach wir uns verständigen konnten und gemeinsam eine Menge Spaß hatten.“
(Robin Kück)
„Dieser Tag war großartig für mich. Die Verständigung mit Menschen aus drei verschiedenen Ländern hat mir bleibende Erinnerungen beschert.“ (Bartlomiej Stygienko)
Nachdem am Freitag in der Schulbibliothek die Ausflüge auf Plakaten fotografisch dokumentiert wurden, organisierten
die deutschen SchülerInnen selbstständig die abendliche Abschiedsfeier. Am Samstag verabschiedeten dann die Familien die polnischen Gäste in Aachen. Während sich die Schüler für das nächste Jahr
verabredeten und Abschiedstränen vergossen wurden, resümierten die zufriedenen Gasteltern die vergangene Woche.
Während die einen insbesondere die Selbstständigkeit und Freundlichkeit der Gastschüler hervorhoben, freuten sich andere darüber, dass die Kinder unbedingt wiederkommen wollten. Wiederum
bedauerten einige, deren Kinder in diesem Schuljahr das Abitur absolvieren werden, dass dies das letzte Jahr des Austauschs war.
Eine Gastschülerin resümierte beim Abschied:
„Das Austauscherlebnis war wunderbar. Wir haben auf Deutsch und Englisch kommuniziert. Ich war überrascht, dass wir ähnliche Interessen haben. Ich konnte in dieser Woche verschiedene Gerichte
kennenlernen und jetzt liebe ich Currywurst. Außerdem habe ich neue Deutsche Wörter gelernt.“
(Emilia Knapik)
https://www.filmpost.de/aktuell/archiv/2024/deutsch-polnischer-sch%C3%BCleraustausch-2024.html
https://www.filmpost.de/aktuell/archiv/2024/waldschule-europatag.html